KLANK >

 

Reinhart Hammerschmidt (kontrabass)
Christoph Ogiermann
(violine, stimme)
Markus Markowski 
(gitarre)

Tim Schomacker (alltagsperkussion, stimme)

 

KLANK ist...
... ein Quartett aus vier Improvisationsmusikern aus Bremen
... eine Produktionseinheit, die klangliche Ereignisse auch mit anderen Musikerinnen und Musikern herstellt

In der Tat: Es ist eine Frage der Handhabung. Oder auch der Handhabe. Als Quartett beziehen sich KLANK eigensinnig auf ihr Instrumentarium. Dieses reicht von einem Streichquartett-Torso aus Violine und Kontrabass über eine selten so unrockistisch gehörte Gitarre bis hin zu diversen Alltagsgegenständen, denen Geräusche abgerungen werden, die sie in Küche, Bad und Wohnzimmer selten fabrizieren. Oder sollte man sagen: Hier dürfen sie mal, wie sie wollen? Was indes auch für den eher klassischen Instrumententeil des KLANK-Apparats gilt. Als Quartett improvisieren Reinhart Hammerschmidt, Christoph Ogiermann, Tim Schomacker und Hainer Wörmann frei. Ihr Quartettspiel ist mehr als der sprichwörtliche kleinste gemeinsame Nenner. Auch wenn zwischen gestrenger Konzeption und freier Eruption (respektive gestrenger Freiheit und eruptiver Verabredung) die sehr verschiedenen Zugänge und Vorwege der vier Musiker nicht immer ungesagt bleiben. Von der Miniatur von nur wenigen Sekunden Dauer über das zeitgeklammerte Stück mit gerader Minutenzahl bis zum langen (aber nicht ausufernden) KLANK-Gepräge vieles möglich ist.
Oder, um es mit den Worten des großen Wortspielers Jean Paul zu sagen: Musik durch bratende Äpfel

 

 

MACH 

 

Markus Markowski, gitarre
Reinhart Hammerschmidt, kontrabass
Hannes Clauss, schlagzeug, perkussion

 

 

Das Trio MACH spielt zeitgenössische Improvisierte Musik, die durch musikalische Vielfalt, Formbewußtsein und ein großes dynamisches Spektrum überzeugt. Die drei Musiker sind ebenso virtuose Spieler wie auch aufmerksame Zuhörer. Jedes Instrument ist gleichberechtigt, übernimmt mal die Führung oder fügt sich in den Bandklang geschmackvoll ein. Die Musik erzeugt intensive Bilder oder atmosphärische Klanggemälde und huldigt Hendrix ebenso wie Parker oder Stockhausen, beglückt den abenteuerlustigen Hörer und ärgert den Puristen – kurz: sie wird nicht langweilig oder vorhersehbar.

 

  

ÜBER MACH

"Souveräne Improvisatoren – Sich dem Kreieren von Avantgardemusik zu überantworten, heißt im Fall des Trios MACH, dass man eine Reise antritt, deren Endziel nie schon im Vorfeld feststeht. Damit schütteln E-Gitarrist Markus Markowski, Drummer Hannes Clauss und Kontrabassist Reinhart Hammerschmidt den Avantgardebegriff früherer Prägung konsequent ab, bei dem es vor allem darauf hinauslief, einer künstlerischen Vorhut gleich bei neuen Musikexperimenten vorwegzuschreiten.

 

Klangexperimente à la MACH erinnern die Hörer nur ganz entfernt an durchkomponierte Musik, weshalb wir uns wundern könnten, wieso diesen drei Lokalzampanos aus Oldenburg und Bremen überhaupt in den Sinn kam, ein Album einspielen zu wollen. Klar ist: Live dürften die Kompositionen durch die Bank weg anders ausfallen als auf CD.

 

Das aktuelle Album „MACHWERK”, an zwei Tagen im Vorjahr in Bremen live aufgenommen und seit dem Frühjahr im Fachhandel erhältlich, bringt die hohe Kunst dreier  erfahrener Improvisatoren souverän auf einen Nenner: 17 Tracks verteilt auf knapp über 60 Minuten – wobei das Trio eine Eigenkomposition wie „MACH Platz”, auf durchaus gut sieben Minuten dehnt, während andere musikalische Einfälle einer Tonprobe nicht unähnlich ultraknapp abgehandelt werden. Die Drei Kobolden mit Lust durch ganz unterschiedliche Stile, man kreiert gewissermaßen einen Cocktail aus gekrampften Sound-Eruptionen à la Jimi Hendrix, im Freejazz verwurzelten Rhythmen, versetzt mit Avantgarde- und Neutöter-Experimenten, die uns entfernt an Karlheinz Stockhausen und Co erinnern.

 

Unterm Strich dürfte dies traditionsbewusste Puristen wie eh und je so sehr verstören, wie es aufgeschlossenen Hörer zur gleichen Zeit beglücken mag. Die souverän gemeisterten Improvisationen sind allemal auch deshalb hörenswert, weil Markowski, Clauss und Hammerschmidt sich ja nicht erst seit Gründung ihres MACH-Trios anno 2014 kennen, man in anderen Formationen wie HCL oder KLANK dieser speziellen Art des Musikmachens frönen konnte.

 

Fest steht: Wann immer ausgewiesene Improvisationsmusiker die gleichen Vorlieben entwickeln, sie sich in puncto Stilvielfalt zwischen Rock, Free jazz und zeitgenössischen Avantgardeklängen fortwährend als Brückenbauer betätigen, dann ist ein Höchstmaß an Hörgenuss für den interessierten Zuhörer gewährleistet, solange es allen Beteiligten gelingt, aufeinander einzugehen und dabei trotzdem ihre eigene Stimme zu behalten. Gar keine Frage, dass MACH das gelingt." H. E. Wegener, Diabolo, Ausgabe 35/18

 

"Danach wird es deutlich radikaler. Das Trio MACH setzt auf freie Improvisation, ahmt aber improvisierend die Stücke der gerade erschienen Debüt-CD nach: mal mit krachender Free-Intensität und Geschwindigkeit, die mindestens MACH-1-Tempo erreicht, mal mit zarten, liebevollen und ulkigen 30-Sekunden-Miniaturen." C. Emigholz, Weser Kurier, 5.3.2018 

 

"Egal ob hingeraunter Imperativ oder ambitionierte Geschwindigkeitsvorgabe, hier trifft beides zu. Das Schlagzeug wird vom groben Holz bis in die fein-zieselierlichsten Verspanungen behauen, bestrichen und betupft, der Kontrabass noch auf den entlegensten Resonanzflächen bearbeitet, ein entgrenztes Arsenal an Gitarrensounds, Zugriffsmöglichkeiten und  Effekten abgerufen. Ein Flug durch die Gewitterfront zwischen Paralyse und Ekstase." VB Schulze, MIBNIGHT Jazzfestival, 2.2018 

 

"So auch MACH, die mit Gitarre plus Elektronik, Kontrabass und Schlagzeug die Fahne der freien Improvisation schwenken, dabei aber höchst spannende neue Wege aufzeigen. Markus Markowski, Reinhart Hammerschmidt und Hannes Clauss forschen zwar auch im Kleinzelligen und Geräuschhaften, kombinieren es aber mit deutlichen Groove-Absichten und melodischen Ideen, die mitunter ins Brachiale des Free Jazz vorstoßen und heftige Klangballungen erzeugen." C. Emigholz, Weser Kurier, 7.3.2015 

 

LENTZ - VORFELD - HAMMERSCHMIDT  > 

 

Ulrike Lentz, flöten

Michael Vorfeld, perkussion
Reinhart Hammerschmidt, kontrabass
 

Das Trio Lentz - Vorfeld - Hammerschmidt präsentiert mit seiner Besetzung von Querflöten, Perkussion und Kontrabass eine extrem weitgefächerte Klangfülle. Mit einer Reihe von Eigenkompositionen (speziell für Trio- Besetzungen geschrieben) und Improvisationen präsentiert sich eine feingliedrige, klangorientierte und von einer eigenwilligen Interpretation geprägte Musik. Unorthodoxe Kompositionsmethoden gepaart mit speziellen Spieltechniken entwerfen einen vielschichtigen und immer wieder überraschenden Klangkosmos. Das Ensemble präsentiert eine Musik kammermusikalischer Intensität, wie man sie so nur selten erleben kann. Alle drei verbindet ein höchst ausgeprägter Sinn für klangfarbliche Nuancen und luftige Klangflächen.

 

Ulrike Lentz (Kassel)

Der künstlerische Arbeitsschwerpunkt von Ulrike Lentz liegt auf erweiterten Klangmöglichkeiten der Querflöte im Kontext freier Improvisation sowie eigenen Konzeptionen zwischen Neuer Musik und Jazz. Ihre Konzerttätigkeit bringt Ulrike Lentz mit Musiker*innen weltweit in Verbindung. Sie konzertiert unter anderem im Duo mit dem New Yorker Flötisten Robert Dick, dem Trio Lentz-Vorfeld-Hammerschmidt und mit der Akkordionistin Anja Kreysing im deutsch-italienischen Projekt ABRASH.

 

Michael Vorfeld (Berlin) 

spielt Perkussion und selbst entworfene Saiteninstrumente und realisiert elektro-akustische Klangarbeiten. Er ist aktiv in den Bereichen Neue Musik, Experimentelle Musik und Klangkunst. Er ist Mitglied verschiedener Formationen und kooperiert mit Künstlern aus unterschiedlichen Bereichen. Seine vielfältigen Aktivitäten umfassen umfangreiche Konzert- und Performancetätigkeiten in Europa, den USA, Asien und Australien.

 

Reinhart Hammerschmidt (Bremen) 

lebt als freischaffender Grafiker und Musiker in Bremen. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit als Improvisationsmusiker liegt in der Zusammenarbeit mit KünstlerInnen aus den Bereichen Tanz, Film und Literatur. Sein Hauptinstrument ist der Kontrabass.

 

 

ANKK L > 

 

ANKK C, keyboards, stimme
ANKK M, gitarre
ANKK R, bass

ANKK T, perkussion

 

 

ANKK L verbindet die je eigenen retroaktiven Vorstellungen der 4 Musiker zu einem beständig voranflackernden, bedingt geradlinig rhythmisierten Gebilde voller Schrunden, Klüfte und wechselseitiger Anbockungen. 

Bisher kam der eigenwillige Echtzeit-Industrial von ANKK L vor allem in Bühnen- und Radioproduktionen zum Tragen:

 

HAUSAUFGABE

auditive Abrissvorbereitung 

(Ko-Produktion mit der Schwankhalle Bremen, 2017)

 

THE LAST TEMPTATION OF ENGLAND

(mit Levin Handschuh, Theater Bremen, 2018)

 

SUPERNAZI VS DIDDLMAUS

(mit Jan van Hasselt, Schwankhalle Bremen, 2018)

 

DIE SINS

Radioessay über gegenwärtige Massenbewegungen

www.ardaudiothek.de/hoerspiel/die-sins-phantastisches-hoerstueck-ueber-die-digitalisierung/71733458

(Deutschlandfunk Kultur, 2020)

 

ANKK L

spielt aber auch einfach so. 
Mit Text. Mit elektrischen Geräten. 

Mit großen Metallplatten. 

 

 

HCL Ensemble

 

Hans Kämper, posaune
Sebastian Venus, piano
Reinhart Hammerschmidt, kontrabass
Hannes Clauss, schlagzeug, perkussion

 

"Bemerkenswert ist, daß alle vier neben dem HCL-Ensemble auch in Gruppen spielen, die erheblich konventioneller und stärker an strenge Jazz-Formen gebundene Konzepte verfolgen. Diese Band ist also quasi ein Free-Spielbein, das aber standsicher auf Strukturerfahrungen fußt: Noch in den wildesten Kollektivimprovisationen sind versprengte Zitate anderer Stile und Rudimente deutlich melodisch oder rhythmisch strukturierter Formeln zu erkennen .... für den aufmerksamen Hörer ein Konzertgenuß mit spielerischen und humorvollen Qualitäten. Die Band nutzt alle zeitgemäßen Stile, dreht sie durch den Wolf und versetzt sie mit emphatischen Free-Formen. Das Ergebnis ist ein Substrat zeitgenössischer Musik, das die Bandbreite von wütendem Aufbegehren bis zur Beschäftigung mit der Stille umfaßt." Christian Emigholz

 

Preisträger des "Jazzpodium Niedersachsen" 1991 und 2002; Konzerte in Deutschland & Polen; Festivals: Nordjazz Festival  Westerstede, Jazzfest Delmenhorst, MIB-Night-Festival Bremen; Konzerte mit Albert Mangelsdorff, Urs Leimgruber, Franz Hauser und Steve Lacy; Zusammenarbeit  mit Tänzern und Schauspielern.

 

 

Zur CD
HCL Ensemble - 13

(Hybrid Music Productions19, 2000)

 

"Das Ergebnis sind 13 Titel, die sich zu einer ungezwungenen audiovisuellen Klangreise ergänzen. Und das klingt wie ein Experiment im akustischen Reagenzglas, wo sich das "HCL Ensemble" unbarmherzig durch widerspenstige musikalische Floskeln und stilistische Zitate ätzt und mit klassischen Improvisationstechniken das musikalische Material so nachhaltig bearbeitet, bis es schließlich in neuen Substanzen aufgeht. Und dass die auf "13" so zahlreich sind, ist ein Beleg für seine kompromisslose Brillanz."

André Hesel, Weserkurier, 9.7.2000

 

 

HCL Ensemble
Die Chemie stimmt!

 

"HCL Ensemble? Was meint denn HCL? Das - zugegebenermaßen etwas betagte - Chemie-Lexikon gibt Auskunft: “HCL, Chlorwasserstoff, ein farbloses, stechend riechendes Gas, dessen wässrige Lösung die Salzsäure ist”. Aha.

 

Kein schlechter Name für ein Experimentalensemble, das den Dingen auf den Grund gehen will - zur Not dazu auch durch das musikalische Fleisch bis auf den Knochen schneidet. Falls vollständiges Entbeinen nötig wird, ist sicher Salzsäure ein probates Mittel.

 

Überhaupt hat konzeptorientierte improvisierte Musik durchaus Bezüge zu chemischen Prozessen, denn ohne diverse “Reaktionen” ist diese Musik nicht vorstellbar: Reaktion des einzelnen Musikers auf die anderen, Reaktion aller miteinander in einem Verschmelzungsprozeß. Beim HCL Ensemble kommt noch etwas hinzu, denn das Quartett läßt gerne diverse Substanzen miteinander reagieren, um Neues im Reagenzglas schimmern zu lassen. In einer (allerdings schon sieben Jahre alten) Band-Biographie hieß das “PRÄ-BE-FREE-HARD-CORE-NEW-POST(!)-BOP-COOL-HARA-KIRI-JAZZ”. Heute würde das Ensemble das vermutlich bündiger beschreiben, zumal seine Musik bündiger, entspannter und selbstverständlicher geworden ist.

 

Alles falsch! Auf die falsche Fährte gelockt! Noch einmal von vorne. Das HCL Ensemble ist eine Experimentalband, die sich - bildlich gesprochen - auf der Bahnstrecke Bremen-Oldenburg (mit Zwischenstop in Hude) bewegt, denn an diesen drei Orten leben die Musiker des Ensembles, dessen Name auf den Initialen des Schlagzeugers Hannes Clauss basiert. Leader im eigentlichen Wortsinn ist der allerdings nicht: In dem Quartett, das er mit Hans Kämper (Posaune), Reinhart Hammerschmidt (Kontrabaß) und Sebastian Venus (Piano) betreibt, herrscht Gleichberechtigung. Insofern ist vielleicht doch - rein vom Namen betrachtet - der Bezug zur chemischen Substanz nicht so unpassend.

 

Alle vier Musiker sind auf der einen Seite ausgewiesene Improvisatoren die aber andererseits alle nicht ausschließlich auf freie Improvisation festgelegt sind. Sie schielen noch hierhin und dorthin, nein, sie schielen nicht nur, sondern spielen ganz bewußt auch anderes zwischen Theatermusik, modernem und modernstem Jazz bis hin zu zeitgenössischer Musik. Das alles ist, seitdem ich die Gruppe zum ersten Mal gehört habe, immer in die Musik des HCL Ensembles eingeflossen. Das Quartett hatte nie Berührungsängste, auch in einer Zeit, als das noch einigermaßen verpönt war, mit Melodiefetzen, Rhythmusfloskeln und insgesamt transparenten Texturen zu operieren. Darüber hinaus ist dem HCL Ensemble ein gewisser Witz nie fremd gewesen, und zwar einer, der nicht schenkelklatschendes Gejohle erzeugt, sondern eher ein aus spielerischer Intensität entstehender Effekt, der gelegentlich durchaus auch clowneske Züge tragen kann. Auf der vorliegenden CD läßt sich dieser Aspekt nicht unbedingt heraushören, dazu muß man das HCL Ensemble im Konzert erleben. Die CD - irritierenderweise die Debüt-CD (immerhin besteht das Quartett seit fast zehn Jahren) - führt aber eindrucksvoll die Stärke des HCL Ensembles vor, das hier seine Technik, kleine und kurze Soundsequenzen zu großen Bögen zusammenzuspannen, enorm verfeinert hat: So enthält die CD zwar 13 verschiedene Tracks, die - einzeln gehört - wie Miniaturen wirken, im Kern ist es aber ein einziger großer, fast 70-minütiger Wurf, der verschiedene Zustände und Temperamente vorführt, unterschiedliche Ballungen und Beruhigungen, Eruptionen und Melancholien enthält: Ein Klang-Epos in 13 Kapiteln. Das kann nur ein Ensemble schaffen, in dem - ähem - die Chemie stimmt." Christian Emigholz

 


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